Habitus und Rational Choice: Ein Vergleich der by Markus König

By Markus König

Die Werke des amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisträgers Gary S. Becker und des französischen Soziologen Pierre Bourdieu gehören zum Kanon sozialwissenschaftlicher Standard-Literatur. Die Konzeptionen sowie das politische Denken und Engagement beider Autoren weisen allerdings erhebliche Unterschiede auf.

Markus König untersucht, wie tief greifend diese Unterschiede sind und ob eine Synthese der Handlungsmodelle möglich ist. Er stellt Beckers ökonomischen Ansatz sowie die Habitus- und Feld-Theorie Bourdieus ausführlich dar und ordnet sie ideengeschichtlich ein. Er analysiert die jeweiligen Schwächen und Vorzüge der Konzeptionen und stellt Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus. Der Autor vergleicht Forschungsinhalte, Methoden und die Theorieentwicklung und bewertet die beiden Ansätze mit Blick auf diese Bereiche. Es zeigt sich, dass eine methodologisch widerspruchsfreie Synthese nicht hergestellt werden kann.

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Resultlert auch daher, dass er vollkommen mathematlsch erfasst werden kann Der "wahre Wert okonomlscher Analyse hegt m der Berechnung quantltatlver Antworten zu okonomlschen Problemen,,159, schrelbt Vanan m semem bekannten Lehrbuch und verweist darauf, dass der Mrunstream der Okonomle das ZIe! ,) bel Tatem, wenn die Unglelchungen -flO * Or< -p/O * Op, d h Er< Ep erfullt smd 164 Die Praferenzen werden also zuruckgefuhrt auf ElastlZltatsbetrachtungen 165 Der Nutzen der Tater Wlrd mit dem monetaren GeWinn glelchgesetzt, mathematlsch bestlmmt als -bpf * [l-lIEp,r] und damlt ebenfalls quantlfizlert 166 Die von Becker haufiger betonten brelten Anwendungsmoghchkelten semer Analysen167 resultleren letztendhch Immer aus der Substitution qualitatlver Unterscluede durch quantitative RelatlOnen So betrachtet Becker m der Untersuchungen der Zelta1lokatlOn Haushalte rucht ausschlie13hch als Verbraucher-, sondem auch als Produktlonsemhelten Sle komblrueren "Zelt und Marktguter [ ], urn elementare Guter zu produzleren, die UTlffilttelbar m Ihre Nutzenfunktlon emgehen ,,168 Aufgrund dleses 'produktlven Konsurns', der auf die Welterverarbeltung und damlt ElgenproduktlOn abstellt, sel Nlcht-Erwerbszelt rucht glelchzusetzen mit Frelzelt Becker schlagt deshalb vor, den Versuch aufzugeben, Arbelt und FretZelt trennscharf zu defirueren, und statt dessen eme Dlfferenzlerung nach dem 'relatlven Gewlcht entgangener Verdlenste' vorzunehmen "Je geWlchtiger der Beitrag zur Arbelt 1m Verglelch zum Konsum, urnso [SIC'] gennger ware tendenzlell das relative GeWicht des entgangenen Verdlenstes ,,169 Die quahtatlve Unterscheldung ZWIschen Arbeltszelt und Frelzelt Wlrd aufgegeben zugunsten emer RelatIOn ZWischen Lohnerwerb und entgangenem Verdlenst Die mathematlsche Anwendung von Dlfferentlalglelchungen fuhrt dazu, dass aile betrachteten Parameter algebratsch mltemander ldentlfizlert werden Der ausschlie13hch quantltatlvmonetare EmheltsmaBstab der Analysen bedmgt letzthch eme Glelchsetzung aller betrachteten Vanablen Zeit, Guter und Arbeltskraft smd nur noch hmslchtlich Ihres mengenmaBlgen Verhaltrusses zu unterschelden Die von Becker hervorgehobene brelte Anwendbarkelt semer 163 164 165 166 167 168 169 Vgl Becker.

Grundztlge der MIkr06konomlk", S 50 ff) "DIes bedeutet, dass [ ] Anderungen lTD Verhalten [ ] erklllrt werden k6nnen [ ], aber kaurn dIe NIveaus " (Klrchgassner, G , "Homo oeconomlcus". lon der Zelf', S 102, wobel Tw dIe Arbeltsstunden, T, dIe Nlcht-Erwerbszelt, T dIe gesamte zur Verfllgung stehende ZeIt, 1 das monetllre Emkommen, w den Lohnsatz und V das sonstlge Emkommen bezelchnet Vgl ebd, Glelchungen (10) und (II), S 103 Ebd, S 110 Ebd, SilO Vgl ebd, SIlO Auf erne Analyse des Gegebenen zlelen dIe als-ob-Konstruktlonen des economIc approachJa gerade IIIcht 36 I Gary Stanley Becker stmunen mussen, denn schheBhch geht die Analyse "davon aus, dass der emzelne seme Wohlfahrt, so wle er sle sleht, maxlmlert,,185 Becker schhe13t mit dleser Aussage Diskrepanzen ZWIschen objektlven Veranderungen der Kosten-Nutzen-Konstellatlonen und deren Walrrnehmung durch die Indlvlduen aus und setzt deshalb eme generelle Tendenz zum MarktglelchgeWicht voraus Allerdmgs raumt er em, dass "rucht aile Entscheldungstrager slch notwendlgerwelse wer Maxlmlerungsbemuhung bewusst smd,,186, und dass rucht "aile Tellnehmer m jedem Markt vollstandlge InformatIOn haben, oder [ ] TransaktlOnen kostenfrel smd" I 87 All dies lasst Zweifel aufkommen, ob die AnpassungsreaktlOnen der Subjekte an vorgenommene Veranderungen tatsachhch den mathematlsch optlmlerten Modellprognosen entsprechen werden und slch deshalb unbedmgt em MarktgleIChgeWicht ergeben muss Dass der okonomlsche Ansatz bestenfalls Tendenzen der Verhaltensanderung aufzeigen kann, resultlert rucht nur aus semer algebrrusch-relatlOnalen Perspektlve, sondem auch aus der reallter zu erwartenden Abwelchung ZWIschen den objektlven Berechnungen und der subjektlver Informlerthelt, Emschatzung und Handlungsfall1gkelt Auf den ersten Bltck schemt dIe Okonomlk oder RatlOnal-Cholce-Theone Beckers aufgrund des methodologlschen Indlvlduallsmus emer subjektlvlstischen Perspektlve zu folgen Die genauere Betrachtung der statlSchen GlelchgeWichtsanalyse zelgt jedoch, dass mer Vorhersagen aufgrund emes objektlven, mathematlschen Kalkuls vorgenommen werden Der Ansatze prognostlZlert Verhaltensanpassungen auf der Grundlage von mathematlschen Optlmlerungen und IdentIfizlert dlese somlt mIt den mdlvlduell zu erwartenden Wahlakten Die subjektlve Wertlehre weicht m der statlschen GlelchgeWichtsanalyse emer objektlven Berechnung Das mathematlsch-prazlse Handlungskalkul, dIe gesamtgesellschafthche Zielperspektive und das zur Rechtfertlgung der Methodlk vorgebrachte Argument des 'approaches', d h die Vorstellung emer SImulatIon mdlvlduellen Verhaltens, verwelsen darauf, dass der okonomlsche Ansatz keme subjektlvlstlsche Theone 1st Becker prognostlZlert kollektlves Verhalten nach objektlven, mathematlschen MaBstaben So werug der elnzelne hler relevant ISt 188 , so werug Impltzleren Beckers Untersuchungen eme realttatsgerechte Vorstellung des mdlVlduellen Handelns Der okonomlsche Ansatz setzt m der statlschen GlelchgeWichtsanalyse die objekt1ve, mathematlsche Loglk mit dem mdlvlduellen Handlungspnnzlp gleich, so dass es gerechtfertlgt erschemt, eher von emem Verhaltens- als von emem Handlungsmodell zu sprechen Deutltch wlrd die objektlvlstlsche Perspektlve des okonomlschen Ansatz m Beckers Aufsatz uber Irratlonales Verhalten Beckers w1l1 mer zelgen, "dass die W1chtlgen Theoreme der mo'85 '8.

Die exteme negative Effekte verursachen. Knmmahtllt und Strafe em 6konomlscher Ansatz", S 77) VgI ebd, S 77-84 Exphzlt dlstanzlert er slch zummdest von emer Betrachtung des 'Sollens' (vgl Becker, G S, .. Eme Theone der Allokallon der ZeIt". ,Als 'optimal' werden Jene Entscheldungen mterpretlert, dIe den durch Straftaten verursachten gesellschafthchen Emkommensverlust mmlmleren " (Becker, G S, .. Da unser Hauptaugenmerk hler dem Gesamtemkommen [ I gIlt "(Becker, G S, .. Wtrksame Dlskrlmmlerung".

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